Die Wasserbüffel im Landschaftspark

“Almauftrieb” – Beweidungsprojekt mit Wasserbüffeln im Landschaftspark Rudow

Am 17. April 2014 startete die Weidesaison von Wasserbüffeln

Der Landschaftspark Rudow-Altglienicke wurde 2009 als naturschutzrechtliche Ausgleichs- und Ersatzmaßnahme für den Bau des 23. Bauabschnitts der A 113 eröffnet. Seitdem entwickelt sich der Park, begleitet durch eine fachgerechte Überwachung auf der Grundlage eines Pflege- und Entwicklungskonzeptes ganz im Sinne der Ausgleichsfunktion.

Als eine neue Maßnahme wird nun ein Beweidungsprojekt auf den Wiesenflächen rund um die Pfuhle gestartet. Die Feuchtwiesen des Landschaftspark Rudow-Altglienicke werden ab dem 17. April nicht mehr gemäht, sondern von einer kleinen Herde Wasserbüffel beweidet. Die 7 Wasserbüffelbullen im Alter von 1-2,5 Jahren werden von April bis November im Landschaftspark Rudow ihr neues Zuhause finden. Nach Empfehlung eines faunistischen Gutachtens ist die Beweidung durch die Wasserbüffel als Schutzmaßnahme für die gebietstypische Flora und Fauna für die Sommermonate vorgesehen.

Staatssekretär Gaebler: “Ich heiße die neue Wasserbüffelherde im Landschaftspark Rudow herzlich Willkommen. Es ist schon das dritte Beweidungsprojekt, was wir für Berlin umsetzen können – mustergültige Projekte, die ebenso ökologisch wie ökonomisch nachhaltig und durch und durch sinnvoll sind.”

Die Haltung von Wasserbüffel als Landschaftspfleger von ökologisch hochwertigen Feuchtwiesen hat in den letzten 10 Jahren an Bedeutung gewonnen. Viele Gebiete in Deutschland, die auf Grund ihrer Vernässung nur noch kostenaufwendig gemäht werden mussten, werden heute von Büffeln beweidet. Schon vor etwa 125 000 Jahren lebte er bereits in Mitteleuropa, starb dann hier aus, um dann vor 800 Jahren als Haustier wieder nach Südeuropa zurückzukehren.

Der Wasserbüffel zeichnet sich durch seine Genügsamkeit, Robustheit und Friedfertigkeit aus und wird seit Jahrtausenden als Haustier gehalten. Die im Landschaftspark weidenden Büffel verbringen den Winter auf einem Hof in Brandenburg, um dann im Frühjahr bis Herbst die 10 Hektar neu eingezäunte Weidefläche zu beweiden. Gerne werden sie die Teiche für ein Bad und den Uferbereich für ein Schlammbad nutzen. Die Wasserbüffel werden für viele Besucher des Parks sicherlich eine interessante Bereicherung.

Dies ist nicht das einzige Beweidungsprojekt im Land Berlin. Weiden statt Mähen hat sich bereits auch an anderer Stelle bewährt wie zum Beispiel in Kooperation mit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg auf der Pfaueninsel und auf den Tiefwerder Wiesen in einer Kooperation zwischen Bezirk und dem Landschaftspflegeverband Spandau.

Hier wird nicht nur nachhaltige Landschaftspflege betrieben, es werden Unterhaltungskosten gespart, es wird eine zusätzliche Attraktion für Parkbesucher geschaffen und nicht zuletzt wird hochwertiges Fleisch nach Bioland-Standard produziert.

Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, 17.4.2014